Die Bilder des Sommers 2010

Nach dem eiskalten Winter und dem mehr als durchwachsenen Frühjahr hatte eigentlich der Sommer in der Wetterküche einiges gut zu machen. Und in der Tat. Gleich mit Beginn des meteorologischen Sommeranfangs (1.6.) legte sich die schönste Jahreszeit so richtig ins Zeug. Zwar waren in den ersten Wochen die Nachttemperaturen meist noch einstellig, doch dafür entschädigte am Tag reichlich Sonnenschein. Der Juli setzte dem noch eins drauf. Er entpuppte sich als wahrer Hitzemonat. Heiße Luftmassen aus Afrika strömten mehrmals zu uns. Allein 10 Mal kletterte das Quecksilber über die 30 Grad-Marke und auch Nachts kühlte es nur wenig ab. Erstmals seit Sommer 2007 gab es hier wieder tropische Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20°C fällt. Was vor allem Ferienkinder und Urlauber freute, den Eis- und Getränkeverkäufern gute Umsätze bescherte, machte besonders älteren Menschen, Arbeitern und Landwirten zu schaffen. Die Glut brachte alle mächtig ins schwitzen.

Der türkische Mohn mit seinen großen, knallroten Blüten zeigte sich gleich zu Sommeranfang am Weinberg des Brühls.
Jedes Jahr wieder ein schöner Blickfang im Herzen der Schusterstadt sind die Blumenrondells auf dem Markt.
Unverkennbar ist sie das Synonym für die heiße Jahreszeit - die Sonnenblume. Leider sieht man sie viel zu selten bei uns.
Dahlien gibt es in vielfältigen Farbvariationen. An einem sonnigen Standort zeigen sie ihre prächtigen Blüten.
Die Blüten des purpurnen Sonnenhutes ziehen ständig Insekten an, wie hier den Distelfalter, der den Nektar saugt.
Auch der gelbe Sonnenhut lockt Bienen oder Hummeln auf seinen Blütenstand. Die Pflanze zählt zur Familie der Korbblütler.
Sie sorgen fleißig für Nachwuchs. Marienkäfer sind die winzigen Nützlinge im Garten und vertilgen unzählige Blatt- und Schildläuse.
Für die leckeren Erdbeeren war das Wetter nicht optimal. Im Frühjahr fehlte die Sonne für eine gute Ernte im Sommer.

                                     


Mit der Hitzewelle im Gepäck schickt sich der Juli an, aktuelle Rekorde zu brechen. Noch gilt in den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes der Juli 2006 als wärmster Monat seit Messbeginn im Jahr 1900. Zeitweise lag nun die aktuelle Durchschnittstemperatur bei über 23°C. Normal wären derzeit 18°C im Mittel. Doch eine Gewitterfront setzte dem Vorzeigewetter am 23.7. erst einmal ein Ende. Und wie so oft in den letzten Jahren verschonte Petrus unsere Stadt vor einem kräftigen Unwetter, welches nur wenige Kilometer weiter süd/östlich an Groitzsch vorbei zog und in Neukieritzsch und besonders in Espenhain unzählige Bäume umknickte, Keller voll laufen ließ und für Stromausfälle sorgte. Zur Endabrechnung des Juli reichte es dann doch nicht zum neuen Rekord. Allerdings sind 3,8°C auch eine beachtliche Abweichung zur Normalität.


                                     

Das Bild spricht für sich. So könnte die Klimaerwärmung aussehen, wenngleich hier die Ursache anders liegt.
Kleinere Ähren der Gerste. Die Landwirte der Region befürchten in diesem Jahr einen Ertragsrückgang wegen der großen Hitze.
Das Naturschauspiel des Regenbogens kann man bei uns garnicht so selten beobachten. Manchmal tritt er gleich doppelt auf.
Bei der Hitze bieten die Seen, wie hier in Großstolpen, eine willkommene Abkühlung für die vielen Besucher.
Die Canna zählt zu den Blumenrohrgewächsen und imponiert mit verschiedenen Blütenfarben.
Bei 46°C in der prallen Sonne hält man es nicht all zu lange aus. Ohne Wasser lassen die Pflanzen schnell die Köpfe hängen.

                                     


Eher durchwachsen startete dann der August. Oft öffnete Petrus seine Schleusen, sodaß bereits nach einer Woche über 40 l/qm Niederschlag registriert wurden. In den höher gelegenen Regionen Thüringens und des Erzgebirges war dieser Wert noch weit höher. Als Folge dessen stieg auch der Pegel der Weißen Elster weiter an. Am 8. August lag der Wasserstand an der Pegauer Brücke bei 3,20m. Somit trat die Schwennigke bei Auligk/Gatzen und Groitzsch leicht über die Ufer. Der Mühlgraben bei Elstertrebnitz bedrohte wie schon im Februar einige Häuser, die von der Feuerwehr mit Sandsäcken geschützt wurden. Weitaus schlimmer erwischte es aber die Region um Zittau-Görlitz im Dreiländereck von Deutschland, Tschechien und Polen, wo von einer Jahrhundertflut gesprochen wird.


                                     

Im Elstertrebnitzer A-Dorf wurden Sandsäcke zum Schutz der Wohnhäuser herangeschafft.
Wieder ist der Mühlgraben für die ufernahen Häuser bedrohlich angestiegen.
Kameraden der Elstertrebnitzer Feuerwehr bringen Sandsäcke.
An der Brücke im A-Dorf ist kaum noch Luft für den Mühlgraben.
Mit Sandsäcken wird versucht, das Wasser fern zu halten. Bis zu den Häusern dringt es zum Glück nicht vor.
An der Groitzscher Roßkalkbrücke bahnt sich das Wasser seinen Weg über die Wiesen.
Die Wiesen zwischen Groitzsch und Pegau sind leicht überflutet.
Auch der Fußweg von Groitzsch nach Pegau ist unpassierbar.

                                     


Die Regengebiete machten nur eine kurze Pause. Bereits am 12. August - einem historischen Datum der Jahrhundertflut 2002 - regnete es im Einzugsgebiet der Weißen Elster wieder so stark, dass der Flusspegel erneut anstieg. Die Welle erreichte am Freitag den 13. unsere Region und überflutete den Schwennigkenlauf bei Gatzen sowie Groitzsch-Pegau diesmal noch stärker als in der Vorwoche. Dennoch kann man hier eher von einem normalen Hochwasser sprechen. Anders in Elstertrebnitz. Dort mussten die Anwohner wieder gegen die Wassermassen des Mühlgrabens ankämpfen. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz, um mit Sandsäcken die Grundstücke zu schützen. Das Wasser ging im Laufe der Folgewoche wieder zurück, doch bis auf ein einziges Sommerwochenende besserte sich der August nicht. Sonnenarm, durchwachsen und viel zu nass endete der Sommer 2010 am 31.8. zumindest aus meteorologischer Sicht.


                                     

Fast blank sind die Wiesen um Groitzsch und Pegau durch das erneute Hochwasser.
Auch an der Brückenbaustelle der B176 steht nun das Hochwasser. Behindert werden die Arbeiten dadurch aber nicht.
Eine Seenlandschaft breitet sich vor den Toren Pegaus aus.
Auf dem Pegauer Sportplatz ist nur noch Wasserball möglich.

Fotocopyright: Olaf Becher