Die Bilder des Sommers 2011

Nach dem zu warmen, viel zu trocken und sonnenscheinreichen Frühjahr konnte man sich fast denken, dass der Sommer diesmal eher Durchschnittscharakter haben wird. Die Natur versucht eben alles auszugleichen, was sie in Punkto Niederschlag auch gleich zu Beginn der wohl schönsten Jahreszeit in Angriff nahm. So war der Juni oft von Regenwolken geprägt. Schöne sonnige Abschnitte gab es dagegen nur selten und nie von längerer Dauer. Gerade zwei Mal schafften es die Temperaturen über die 30 Grad Marke. Dafür wurde das Niederschlagssoll um 50% übererfüllt.

Zu Sommerbeginn wechselt die dominierende Landschaftsfarbe vom gelben Raps zu roten Mohnblüten. Unter dem Blätterdach des Groitzscher Waldes und wieder öfteren Regenfällen fühlt sich diese Singdrossel wohl.
Wenn Sonne und Regen aufeinander treffen, bilden sich oft schöne Regenbögen, wie diese über der Kippe bei Wischstauden. Die Farbtupfer im Sommergarten sind die großen Blüten der Clematis- Kletterpflanze.
Immer wieder beenden kräftige Regengüsse so wie hier die kurzen sonnigen Abschnitte. Der süße Nektar des Sonnenhutes lockt wie jedes Jahr Hummeln und Schmetterlinge (Pfauenauge) an.
Regenschirme sollten wohl in diesem Sommer zur Grundausstattung von Spaziergängern zählen. Faszinierendes Schauspiel. Eine Gewitterzelle mit Starkregen zieht über den Ortsteil Altengroitzsch.

                                     
Auch der Juli bringt keine wesentliche Änderung im Sommerwetter. Gleich die ersten fünf Tage fehlt die Sonne gänzlich und bei kühlen Temperaturen ist die Regenquote für den Monat bereits nach einer Woche erfüllt. Die anschließenden kurzen sonnigen, warmen Phasen werden immer wieder von Gewittern beendet oder wechseln sich mit Regenwolkengrau ab. Urlaubswetter sieht anders aus, doch eigentlich ist es ein ganz normaler mitteleuropäischer Sommer - heißt es. Im letzten Juli-Drittel bessert sich nur die Niederschlagsneigung. Zwar waren noch unwetterartige Dauerregenfälle angekündigt, ergossen sich diese Wassermassen von über 100 l/qm in drei Tagen vor allem über Bayern und Ostsachsen. Hier blieb es dagegen trocken. Die Temperaturen pendelten weiter auf und ab. Schon jetzt klagen die Badbetreiber über geringe Besucherzahlen. Kein Wunder, nur einmal wurde im Juli die 30 Grad-Marke geknackt und die Sonne versteckte sich oft hinter dicken Wolken. Dafür konnte aber die Getreideernte ohne Unterbrechungen eingefahren werden. Erst die letzten drei Juli-Tage wurde es wieder gewohnt feucht von oben.

Wiprechtsburg im Wasser statt in Flammen hieß es leider zum diesjährigen Burgfest Anfang Juli. Die schönen Momente nach einem Schauer sind immer wieder Regenbögen. Dieser erscheint nur im Wolkenloch.
Der Regen kam für den Mais noch rechtzeitig und schon wieder schieben sich Gewitterwolken voran. Heuballen in Mitten von saftig grünem Gras. So sieht es im Sommer in den Wiesen bei Schnaudertrebnitz aus.
Die saftige Minialm bei Gatzen entpuppt sich für Ortskundige dann doch als kleiner Hügel am Rand der Elsteraue. Und immer wieder grollt und blitzt es am Himmel. Zum Glück waren die Gewitter bisher eher von der normalen bis leichteren Art.
In unserer vernetzten Zeit haben findige User die Ursache für den durchwachsenen Sommer schnell ausgemacht... Sie sind das Sinnbild für den Sommer. Sonnenblumen sieht man aber immer seltener, besonders solch schöne Exemplare.

                                     
Der August startete im Gegensatz zu seinen Sommerkumpanen recht vielversprechend. Die erste Woche zeigte sich durchaus sommerlich mit sogar 2 heißen Tagen (Tmax über 30°C). Doch dann verfällt der Monat wieder in den gewohnten Trott des bisherigen Sommers. Viele Wolken, Regen, Wind und kühle Temperaturen die nicht mehr als 20 Grad erreichen, lassen schon an den Herbst denken. Ein schauriges Wolkenspiel bot sich am Abend des 14.August. Eine breite Squall line (Gewitterwolken in linienförmiger Anordnung) überquerte fast ganz Sachsen. Was spektakulär aussah, brachte bei uns zum Glück nur ein leichtes Gewitter und etwas Starkregen mit. Andere Regionen, wie das Zwickauer Gebiet verzeichneten sogar Hagel. Doch ab etwa der Monatsmitte zeigt sich der August doch noch einmal von der schönen Seite. Zwar unterbrechen Gewitter auch diesmal immer wieder die Sonnentage, doch ist man irgendwie für jeden Sommertag dankbar... Ärgern werden sich nur die Schulkinder, da pünktlich zum Schulbeginn auch die kleine Hitzeperiode startet. 5 Tage lang ist es überwiegend sonnig und oft drückend schwül mit eingelagerten Gewittern. Die Werte klettert an und über die 30 Grad. Der Freitag (26.8.) avanciert dabei zum heißesten Tag des Jahres mit 35,3°C. Rasch beendet einen Tag später eine Kaltfront das Ganze mit Regen und 20 Grad kühleren Temperaturen.

Ohne Unerbrechung konnte die Wintergerste Ende Juli eingefahren werden. Petrus machte 10 Tage Regenpause. Ein Blick durch den Rückspiegel zeigt den typisch bewölkten Sommerhimmel 2011.
Das regnerische Sommerwetter ist ideal für die kleinen Gartenmonster. Schnecken fressen sich durchs Gemüsebeet Soviele Regenbilder gab es selten. Dicht an dicht sammeln sich die Tropfen an den Ranken der Wicke.
Sonnenaufgang über dem Lippendorfer Kraftwerk? Nein, die brennende Gasfackel des Chemiewerkes Böhlen erhellt den Nachthimmel. Lecker, lecker... Im August reifen die tiefschwarzen Brombeeren heran. Leider fehlt diesmal die Sonne, um den Reifeprozess zu beschleunigen.
Ein spektakuläres Wolken-Schauspiel gab es am 14.August beim Aufzug einer Gewitterfront über die Schusterstadt. Von Westen kommend schob sich eine so genannte Squall line - also Gewitterwolken mit linienförmiger Anordnung voran..
Gemischt mit Kohlestaub aus dem Tagebau Profen wirkte die Front bedrohlich. Schnell verdunkelte sich der Himmel. Zum Glück sah es nur schlimmer aus. Ein leichtes Gewitter mit kurzem Starkregen war alles. Andere Regionen erwischte es mehr.


Fotocopyright: Olaf Becher