Der Winter 2011/12 in Wort und Bild

Nach den natürlichen Anzeichen im Herbst, wie etwa die üppigen Baumfrüchte, das Verhalten der Tiere oder auch die Prognosen einiger Wetterportale konnte man eigentlich mit einem weiteren harten Winter rechnen. Doch pünktlich mit dem meteorologischen Winteranfang am 1. Dezember endet die fast eineinhalbmonatige Niederschlagspause und ein Tiefdruckgebiet jagt nun das Andere mit Regenschauern, dichten Wolken, Temperaturen im oberen einstelligen Bereich und jeder Menge Wind. Schnee ist bis auf einige wenige Flocken den ganzen Monat über Fehlanzeige in unseren Breiten. Selbst Nachtfrost wird nur in drei Ausnahmen registriert. Kurzum ein milder, sonnenscheinarmer, regnerischer und windiger Monat. Von Winter weithin keine Spur. Der hat sich hoch oben im Gebirge versteckt.

Grüne Wiese und keine Spur vom Schnee. Das Quecksilber zeigt fast 10°C mitten im Dezember. Im Vorjahr lagen hier noch 32cm der weißen Pracht.
Fast täglich präsentiert sich wie hier über der Frauenkirche eine dichte Wolkendecke, die oft ihren nassen Inhalt frei gibt.
Winteridyll an der Schwennigke, dass sogar Angler noch einmal ihre Ruten auswerfen. Der Silvesterkarpfen sollte auf der Hut sein..
Die Amsel bedient sich am noch reich gedeckten Tisch der Natur. Futterhäuschen sind derzeit "out" bei den gefiederten Freunden.
Wenn schon einmal ein Sonnenuntergang zu bewundern ist, dann meist so düster und spektakulär wie bei dieser Aufnahme.
Grün ja grün sind alle meine Bäume... Eine Weihnachtsansicht am Heiligen Abend vor dem Rathaus in Pegau.

                    

Auch der Januar bleibt in der ersten Hälfte weiter mild bis zu 8 Grad, frostfrei aber dafür oft schmuddlig. Tiefdruckgebiete sausen vom Atlantik kommend über uns hinweg und bringen vielfach Regen und teils stürmischen Wind. Zum Glück richten die Orkantiefs wie Ulli (3.) oder Andrea (5.) trotz starker Böen in unserer Gegend keine nennenswerten Schäden an. Richtiger Winter herrscht nur in den Gebirgen. Zur Monatsmitte ist es noch 5,5 Grad zu warm für einen Januar, doch dann fließt etwas kälter Luft ein. Zum Monatsende gewinnt das kräftige Russlandhoch "Cooper" immer mehr die Oberhand in unseren Breiten. Das letzte Wochenende bringt knapp 6cm Schnee, was zwar für einige Behinderungen auf Strassen und Fußwegen führt, doch zum richtigen Wintersport reicht es nicht. Dafür wird es Dauerfrostig.

Nix mit Schnee auf der Wiprechtsburg. Dafür gibt es jede Menge Pfützen und schlammige Wege.
Der einzige Farbtupfer. Selbst diese Rose hat den bisherigen Winter fast unbeschadet überstanden.
Bei dem milden Wetter trauen sich selbst seltene Tiere aus ihrem Bau, wie dieses Wiprecht-Chamäleon. Oder doch nur eine optische Täuschung?
Bereits Anfang Januar schieben sich in geschützter Lage die ersten Stengel der Schneeglöckchen aus dem Boden.
Nicht mal er kann sich bei dem Sau-Wetter ein Lächeln abringen. Wind und Regen setzen ihm wohl zu sehr zu.
Eigentlich ein Herbstbild, doch auch im milden Januar findet man diese Motive von sattem Moos und Eichelfrüchten noch.
Selbst die Angler versuchen im Januar ihr Glück an der Schwennigke und dass ohne extra dafür das Eis aufhacken zu müssen.
Auch die Vögel sind längst wählerisch geworden. Bei dem reichen Angebot in der Natur bedienen sie sich nur selten an unseren Gaben.
Die ersten Krokusse schieben sich Mitte Januar mit ihren zarten Stengeln in geschützer Lage bereits dem Licht entgegen.
Wer hat sich den da versteckt? Unter schützenden Tannenzweigen lugt ein Stiefmütterchen hervor.

                    

Die letzten Januartage bringen doch noch den nicht mehr geglaubten Wetterumschwung. Das starke Hoch über Sibirien schaufelt immer kältere Luft zu uns, sodass der Februar eisig startet. Zwar scheint tags über schön die Sonne auf eine weiße (ca.5cm) Winterlandschaft, doch schneidender Ostwind läßt die dauerfrostigen Temperaturen noch arktischer erscheinen. Nachts sackt das Quecksilber in den zweistelligen Bereich. So füllt sich unsere Galerie nun doch mit echten Winterbildern. Auch nach der ersten Februarwoche hat uns die Eiseskälte fest im Griff, die selbst Rekorde purzeln läßt. Mit -21,7°C war es am Morgen des 6.Februar bisher am kältesten in diesem Winter (auch Stationsrekord nach 6 Betriebsjahren). Auf Usedom und in Oberstdorf (Allgäu) fielen die Werte sogar auf -29 Grad. Auch am Tag verharren die Temperaturen trotz Sonne bei uns um die -10°C. Bisher liegt die Durchschnittstemperatur des Februar bei -13 Grad (7.2.). Dazu gibt es am 9. noch einmal knapp 5cm Schneenachschub. Nun kommen auch Ski und Rodelfans kurzzeitig auf ihre Kosten. Nach 16 Tagen, 20 Stunden und 10 Minuten endet am 13.2. die Dauerfrostperiode. Bei Werten um den Gefrierpunkt ist es wieder schmuddlig mit Schneeregen und Wind. Rasch schrumpft die Schneedecke zusammen und nur wenige Tage später ist die weiße Pracht verschwunden. Leicht vorfrühlingshaft, aber unbeständig und feucht klingt der Februar aus.

Seit dem 28. Januar ist nicht nur die Groitzscher Landschaft weiß gepudert. Knapp 6cm Schnee fielen auf die Schusterstadt
Wegen des Schnees musste auch der Zugbetrieb am Bahnhof eingestellt werden. Oder verwechsle ich jetzt was.... ?
Die Winteridylle am Groitzscher Wahrzeichen kann man vom Gymnasiumsgelände ins rechte Foto-Licht rücken.
Der Erweiterungsbau des Gymnasiums bildet einen schönen Farbkontrast zur noch fast unberührten Schneedecke.
Auch unsere Nachbarstadt Pegau präsentiert sich im weißen Kleid, wie hier am Kirchplatz mit Blick zum Rathausturm.
Langsam frieren die Gewässer zu. Noch kann sich dieses Entenpaar auf dem Mühlgraben vergnügen.
Auf der Pferdekoppel im Groitzscher Wald scharren die Vierbeiner mit ihren Hufen im Schnee. Viel gibt es nicht mehr zu finden.
Unsere fliegenden Freunde haben es nun auch nicht leicht. Ein Rotkehlchen sucht auf dem Waldweg nach Futter.
Gefährliche Lufteinschlüsse. Zwar frieren die Gewässer weiter zu, doch von einem Betreten der Eisflächen ist vorerst abzuraten!
Kein Mühlrad klappert mehr am rauschenden Bach.. Die Eiszapfen zeugen vom eingefrohrenen Wasserlauf.
Ein schöner Blick über verschneite Wiesen und den Schwennigkensteg hinauf zur Groitzscher Frauenkirche.
Auch unser Marktplatz ist schneebedeckt. So hat eben jede Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz. Und sei es nur optisch...
So sieht es aus, wenn zum Sonnenuntergang am späten Nachmittag die Kälte über die verschneiten Felder der Schnauderaue kriecht.
Ein knorziger Obstbaum bei Cöllnitz bildet den Vordergrund für diese schöne Sonnenuntergangsaufnahme.
Seltener Anblick. Knapp 15cm mist die Eisdecke hier, als ein Petrijünger sich beim Eisangeln versucht.
Auf der Schwennigke ist dagegen Eishockey und Schlittschuhlaufen angesagt, wie hier Pieter, Anne, Gregor, Ulli und Alida.
Auch der Großstolpener See ist komplett zugefroren. Die Pontons sind nun Sitzgelegenheiten für Schlttschuhläufer..
Schönes Stillleben bei Cöllnitz. Der Winter hat die dortigen Schilfwiesen gefrieren lassen. Die alte Weide ist ein toller Vordergrund.
Immer mehr Eis treibt auf dem Flußlauf der Weißen Elster. Die Ränder wie hier am Pegauer Schützenplatz frieren langsam zu.
Vor zwei Wochen standen diese Krokusse kurz vorm Aufblühen (siehe Foto weiter oben). Jetzt schnürt sie der Schnee ein.
Endlich ist richtig Schlittenfahren möglich. Nach der Zeugnisausgabe ging es für die Hortkinder der 4a mit Frau Papmeyer auf die Rodelbahn.
Nach soviel Rodelspaß im Wald ist für die Kids erst einmal eine Stärkung mit Tee und Gebäck aus Blätterteig nötig.
Im tief winterlichen Ambiente läd der Eingang zum Groitzscher Pfarrholz unmittelbar am Schützenplatz zum Spaziergang ein.
Der Eichelhäher ist im Groitzscher Wald relativ oft anzutreffen. Durch seine lauten, charakteristischen Warnrufe kann man ihn leicht erkennen.
Bei knapp 5cm Neuschnee am 9.Februar hatte der Winterdienst des Groitzscher Bauhofes am Nachmittag alle Hände voll zu tun.
Eine schöne, fast unberührte Winterlandschaft zeigte sich an der Schwennigke hin zum Burgberg.
Winteridyll auf der Wiprechtsburg. Neuschnee macht den Blick zur Frauenkirche noch schöner. Fast Postkartenidyll.
Ihn sieht man leider auch immer seltener. Kinder - so sieht ein Schneemann aus, den man selber bauen kann!!!

                    


Fotocopyright: Olaf Becher  - www.groitzsch-wetter.de