Das Storchentagebuch 2012 der Elsterregion Groitzsch/Pegau
Wie schon in den letzten Jahren möchte ich Sie an dieser Stelle wieder über die Weißstörche der Elsterregion im Jahr 2012 in Wort und Bild informieren. Damit dies so umfassend wie möglich gelingt, würde ich mich über Ihre Unterstützung freuen. Teilen Sie mir einfach Ihre Beobachtungen oder auch Fotos mit. Die Kontaktdaten finden Sie im Impressum. Vielen Dank im Voraus, auch an die Mitgliedern der Groitzscher Fachgruppe „Ornithologie und Naturschutz“ im NABU für die informelle Zuarbeit. Beachten Sie bitte auch den neuen Link an Ende dieser Seite, der Ihnen allgemeine Informationen über das Leben der Störche und die örtlichen Standorte gibt.
Der erste Storch in diesem Jahr landete am 8.März auf dem Nest der Groitzscher Gärtnerei Nolte. Deutlich ist sein Ring zu erkennen.
Auf gehts in die Auenwiesen zur Futtersuche. Der lange Weg aus dem Winterquartier war kräftezehrend.
Am 1.April wurde dieser Adebar auf dem Schornstein der alten Mosterei Rötha am Stausee gesichtet. Foto: Roland Burkert
Ein Schnappschuss vom Thränaer Kamerahorst. Seit 9.April ist das Nest doppelt besetzt.
8. März:
Ziemlich zeitig kehrte heute der erste Storch aus dem Winterquartier nach Groitzsch zurück. Am Nachmittag landete Meister Adebar auf dem Schornstein der Gärtnerei Nolte. Ein gut aussehendes Kerlchen, welcher sogar einen Identifizierungsring trägt. Vielleicht verrät er uns mehr über den Rotschnabel.
26. März:
Noch immer ist der Groitzscher Adebar allein auf seinem Nest und wartet geduldig auf ein Frauchen. Auch die beiden Pegauer Horste und das Kameranest in Thräna sind weiterhin unbesetzt.
31. März:
Seit dem 27.März ist das Groitzscher Nest auf dem Schornstein der Gärtnerei Nolte wieder verweist. Ist der Rotschnabel nach knapp 3 Wochen Wartezeit nun doch weitergezogen? Hoffen wir auf die Ankunft der Vögel in den nächsten zwei Wochen, sonst wir es wieder knapp mit der Brutzeit.
01. April:
Auf der Esse der ehemaligen Mosterei in Rötha hat sich nun auch ein Weißstorch eingefunden, der auf eine Partnerin wartet.
04. April:
Auf dem Kamerahorst in Thräna hat sich nun ein Einzelstorch eingenistet.
09. April:
Nach gelegentlichen, kurzen Sichtungen im Groitzscher Horst, ist das Nest seit heute Mittag wieder von einem Einzelstorch besetzt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um den Erstankömmling vom März, da dieser nun keinen Ring trägt. Das Nest in Thräna ist dagegen nun doppelt besetzt, verriet die Kamera. In Pegau tut sich noch nichts.
12. April:
Seit heute hat sich auch auf dem Schornstein der Pegauer Ziegelei Erbs ein Rotschnabel niedergelassen. Somit können wir noch zuversichtlich sein, dass es ein gutes Storchenjahr wird.
Seit 9.April ist das Groitzscher Nest von diesem Adebar besetzt. Eifrig baut er/sie am Horst und sucht nach einem Gesellen.
Auf der Pegauer Ziegeleiesse landete am 12.4. dieser Rotschnabel und wartet nun auf einen Partner.
Eine schöne Flugaufnahme der beiden Pegauer Ziegeleistörche, die gerade kleine Äste zum Horst tragen. Seit 17.4. ein Paar.
Die Pegauer Rotschnäbel nutzen die Wiesen am alten Bahndamm Richtung Groitzsch, um nach Futter zu suchen.
Gemeinsam sitzt das Pegauer Paar auf dem Nest der ehemaligen Ziegelei Erbs und wartet auf die Eiablage der Henne.
In Thräna liegt seit 20.April das erste Ei im Nest und beide Adebare geben sich Mühe, auch die Nächsten zu befruchten.
17. April:
Nun ist auch auf dem Schornstein der Pegauer Ziegelei Erbs das Storchenglück perfekt. Seit dem Morgen sitzt ein Partner mit im Nest und auch die Storchenhochzeit ist bereits vollzogen.
20. April:
Das Groitzscher Nest scheint seit dem 17. erneut aufgegeben. Ist der Storch etwa nach Pegau gezogen? Denkbar wäre es. Dagegen liegt im Thränaer Kamerahorst bereits das erste Ei im Nest.
21. April:
Neue Runde im Besetzungspoker um das Groitzscher Nest. Seit heute Früh hat es sich wieder ein Adebar im Horst gemütlich gemacht. Hoffen wir, dass es nun doch noch ein Pärchen wird. Die Zeit wird langsam knapp.
30. April:
Noch immer ist der Groitzscher Storch allein im Nest, doch laut NABU besteht weiter Hoffnung. Mit Sendern ausgestattete Adebare sind auch noch unterwegs zurück in die Brutgebiete und bei einer Ankunftszeit bis Mitte Mai ist eine erfolgreiche Jungtieraufzucht noch möglich. Dagegen liegen im Thränaer Horst 5 Eier im Nest und auch in Rötha und Pegau wird bereits gebrütet.
11. Mai:
Die Chancen auf eine erfolgreiche Brut in Groitzsch schwinden immer mehr. Auch drei Wochen nach seiner Ankunft ist der Nolte-Adebar weiter allein im Nest. Ab und an umkreisen zwar Störche den Horst, doch beobachtete Annäherungsversuche hat es noch keine gegeben.
12. Mai:
Nun ist doch noch eine Bewerberin für die Gunst des Nestbesitzers gekommen. In den Nachmittagstunden umkreiste ständig ein Rotschnabel das Groitzscher Nest und durfte auch landen. Selbst die Paarung konnte beobachtet werden, doch immer wieder wird der Neuankömmling vom Nest vertrieben.
13. Mai:
Scheinbar haben sich nun beide Groitzscher Störche miteinander arrangiert. Nachdem es am Vormittag noch leichte Neststreitigkeiten gab, teilen nun beide Adebare den Horst. Hoffen wir, dass die Zeit für eine erfolgreiche Brut noch reicht.
25. Mai:
Wenn man das Webcam-Bild aus Thräna richtig deutet, sind dort die ersten Jungtiere geschlüpft. Über die genaue Anzahl kann aber noch keine Aussage getroffen werden.
30. Mai:
Schlechte Nachrichten für alle Storchenfreunde der Elsterregion. So wie es ausschaut, werden in diesem Jahr hier wohl keine Jungvögel aufwachsen. Das Paar in Groitzsch zeigt keine Anstalten für ein Brutgeschäft. Wahrscheinlich handelt es sich bei den beiden um noch nicht geschlechtsreife Jungtiere. Dagegen soll es auf der Pegauer Ziegeleiesse vor einigen Tagen mehrere Kämpfe um den Horst gegeben haben, wobei wohl die Eier kaputt gegangen sind. So ist eben der Lauf der Natur. Hoffen wir wenigstens auf eine erfolgreiche Brut in den anderen Nestern der Region.
Am 21.April ließ sich dieser Rotschnabel auf dem Groitzscher Schornstein der Gärtnerei Nolte nieder & wartete auf eine Partnerin.
Nach einigem Gezänk teilen sich seit dem 13.Mai die beiden Adebare nun das Groitzscher Nest. Gleich ging es an die Paarung.
Scheinbar noch zu jung für das Brutgeschäft. Die Groitzscher Adebare ziehen in diesem Jahr keinen Nachwuchs auf.
Die Nestkamera in Thräna zeigt seit dem 28.Mai drei geschlüpfte Jungvögel. Hoffen wir, dass alle groß werden.
Die beiden Groitzscher Adebare nutzen die Gunst der Stunde und suchen auf einer frisch gemähten Wiese nach Futter.
Beim Abflug entlang der alten Strasse nach Pegau kann man schön die großen Schwingen des Rotschnabels erkennen.
Sieht zwar aus wie Ehekrach auf der Pegauer Ziegeleiesse, doch die Beiden sind auch oft gemeinsam in der Gegend zu sehen.
Der Blick in den Thränaer Kamerahorst zeigt nur noch zwei heranwachsende Jungtiere. Ein Milan hat das Nest angegriffen.
10. Juni:
Auch aus Thräna gibt es nun schlechte Nachrichten zu vermelden. Nachdem im Kamerahorst anfangs 5 Küken geschlüpft waren, tummeln sich jetzt nur noch zwei Jungstörche im Horst. Nach Rücksprache mit dem Nestbetreuer Jörg Spörl berichtete dieser zunächst über 1 verschwundenes Jungtier vor Wochenfrist. Am letzten Dienstag (5.6.) gab es dann eine beobachtete Greifvogelattacke eines Milan, dem selbst der Altvogel nichts entgegenzusetzen hatte. Der Nesträuber holte sich beim Angriff ein Küken, verletzte dabei ein weiteres Kleines wohl tödlich und sogar der Elternstorch erlitt leichte Blessuren.
16. Juni:
Nanu, jetzt sind wieder 3 kleine Storchenkinder im Thränaer Nest. Wie geht das dennn? Des Rätsels Lösung ist ganz einfach, wenngleich mit tragischem Anfang. Anfang Mai wurde bei Otterwisch ein Elternstorch von einem Auto erfasst und getötet. Somit war dem allein verbliebenen Einzelstorch das Ausbrüten des Geleges nicht mehr möglich. Naturschützer handelten schnell und retteten die 4 Eier mit der Grimmaer Feuerwehr aus dem Nest. Im Storchenhof Lohburg wurden die Eier dann durch Pute "Erna" ausgebrütet, die Küken anschließend per Hand aufgepäppelt und nun zur artgerechten Aufzucht anderen Storcheneltern untergeschoben, einer auch in Thräna. Aufgrund des fast gleichen Entwicklungsstadiums aller drei Tiere sollte es keine Probleme geben, denn Störche können nicht nachzählen...
17. Juni:
Jetzt sind auch die Zahlen der restlichen, derzeit im Altkreis Borna aufwachsenden Jungtiere bekannt. Leider fällt die Bilanz nicht gerade rosig aus. Nur in Rötha ziehen die Eltern noch 2 Störche heran und in Oelzschau sind es 3 kleine Rotschnäbel. Alle anderen Horste blieben diesmal unbesetzt.
30. Juni:
Dank der Leipziger Volkszeitung können wir nun auch noch in den Altkreis Geithain schauen. Hier sieht es wie folgt aus: Geithain-Esse Baustoffhandel 3; Mostereischornstein 2; Prießnitz 3 Jungtiere. In Frohburg und Syhra keine Aufzucht. Neu besetzt ist in diesem Jahr das Nest in Niedergräfenhain, wo die Anzahl noch offen ist.
08. Juli:
Nachdem Pflegestorch "Otto" bereits beim Einzug seinen Ausweis bekam, erhielten heute die beiden echten Thränaer Störche ihre Identifizierungsringe angelegt. Knapp 120 Zuschauer wohnten dabei dem Spektakel auf dem Grundstück vom Jörg Spörl bei.
29. Juli:
Seit einigen Tagen unternehmen die Jungstörche aus Thräna nun ihre ersten Ausflüge in die nähere Umgebung. Für sie gilt es jetzt möglichst schnell zu lernen, wie eigene Nahrung erbeutet wird, denn in knapp einem Monat geht es ohne die Eltern auf die Reise in den Süden.
3. September:
Langsam heißt es Abschied nehmen von den Störchen der Region. Die Pegauer Adebare von der Ziegeleiesse sind seit dem 30. August unterwegs ins Winterquartier. In Groitzsch hat sich der erste Rotschnabel am 31. August aufgemacht, der Partner einen Tag später. Auch in Thräna scheint das Nest verlassen zu sein.
14. September:
Zum Abschluss der Storchensaison hier noch die Bilanz der Region Borna/Geithain, die mir freundlicher Weise die beiden ehrenamtlichen Storchenbeauftragten Andreas Fischer und Jens Frank übermittelten. Insgesamt gab es 11 Brutpaare die 16 Jungtiere aufgezogen haben. Im Einzelnen wie folgt: Groitzsch 0, Pegau 0, Rötha 1, Oelzschau 3, Thräna 3, Prießnitz 3, Geithain Altdorf 3, Geithain Mostereiesse 2, Frohburg 1, Syhra 0, Niedergräfenhain 0. Hoffen wir auf viele Rückkehrer im nächsten Jahr.
21. September:
Hier können Sie noch meinen Artikel über die Storchenbilanz 2012 in der Borna-Geithainer Region lesen, den die Leipziger Volkszeitung am 18.9. abgedruckt hat. >> Pressetext LVZ
Elegant bewegt sich einer der Groitzscher Störche durch die Lüfte. Flugaufnahmen sind immer wieder etwas besonderes.
Seit 16.6. sind die Thränaer Jungstörche wieder zu dritt im Nest. Der Neuling stammt aus Otterwisch und wurde eingesetzt.
Keine Angst vor großen Maschinen haben die Groitzscher Adebare, wenn es ums Futter geht. Foto: L. Langheinrich
Mit einer 1250er Brennweite ins Groitzscher Nest geschaut. Leider sitzen hier dieses Jahr keine Jungvögel.
Selbst vor solch einem Ungetüm von Mähdrescher läßt sich dieser Storch nicht beeindrucken. Schließlich macht er den Weg zu den leckeren Feldmäusen oder Hamstern frei.
Ausruhen muss auch mal sein. Die beiden Groitzscher Störche putzen sich in aller Gemütlichkeit auf den Schornsteinen der Wohnhäuser in der Angergasse.
Storch-TV
Eine kurze Filmsequenz vom 13.Mai, kurz nach dem Eintreffen des 2. Groitzscher Weißstorches auf dem Noltenest.
Am 1.Juli wurde das Objektiv wieder mal in die kinderlose Stube der Groitzscher Rotschnäbel gerichtet.
Aus gegebenem Anlass weisen Storchenbetreuer und das Umweltamt des Landkreises darauf hin, dass ein Abbrennen von Feuerwerken nur mit Erlaubnis einer zuständigen Behörde (in der Regel die Stadtverwaltung) zulässig ist. Zum Schutz der Tiere ist bei Höhenfeuerwerken zudem ein Mindestabstand von 1000 Metern um ein Storchennest einzuhalten. Schon mehrfach wurden Adebare durch Zündung pyrotechnischer Erzeugnisse auf ihrem Horst aufgeschreckt und die Brut oder gar Jungvögel zurück gelassen. "Wir weisen darauf hin, dass eine erhebliche Störung von Weißstörchen während der Brutzeit eine Ordnungswidrigkeit darstellt und mit einer Geldbuße von bis zu 50 000 Euro geahndet werden kann", schreibt das Umweltamt. (Quelle: LVZ)